Regionalmarketing-Akademie | Folge 5: Neue Wege der Nahversorgung

Zu unserer 5. Regionalmarketing-Akademie am 14.12.2022 zum Thema “Neue Wege der Nahversorgung” hatten sich Multiplikator:innen sowie Erzeuger:innen eingefunden. Es ging darum, zwei innovative Ideen zur Nahversorgung kennenzulernen und mit dieser Inspiration selber aktiv zu werden: Die Marktschwärmer sowie der KistenKrämer. Beides sind Konzepte, die in einer Art Franchising-System von Einzelpersonen, Initiativen oder Kommunen getragen werden können.

Der planbare Wochenmarkt mit Gesicht

Marktschwärmereien gibt es mittlerweile an zahlreichen Orten in Sachsen. “Wir kombinieren den Bauernmarkt mit einem Online-Shop, wodurch wir unseren 2800 Erzeuger:innen wieder ein Gesicht geben und den Konsument:innen einmal in der Woche einen Ort zum Austausch bieten“, erklärt Fanny Schiel, Botschafterin Ost für Marktschwärmer und selbst Gastgeberin von Marktschwärmereien in Dresden. Das Prinzip klingt vertraut, doch der Vorteil der Marktschwärmer liegt vorallem darin, dass durch die vorherige Online-Bestellung der Endkund:innen eine bessere Planbarkeit für Produzent:innen und Gastgeber:innen besteht.

Wir wollen regionale, saisonale Waren meistens von Kleinbetrieben mit möglichst wenig Verpackung anbieten und keine Lebensmittel wegwerfen müssen“, ergänzt Fanny Schiel. Die Marktschwärmereien werden von Gastgeber:innen geführt, die entweder Einzelpersonen oder auch Vereine sind. Die öffentlichen oder privaten Orte, die genutzt werden, haben nicht viele Anforderungen: ebenerdig, überdacht, Platz für die Marktstände und ein kleine Lagermöglichkeit.

Die Marktschwärmereien sind nicht einfach nur Orte der Ausgabe von vorab bezahlten Lebensmittel, sondern haben auch einen Eventcharakter zur Vernetzung der städtischen und ländlichen Räume. Es finden regelmäßig Verkostungen der angebotenen Produkte statt und ab 2023 wird auch in Dresden die Möglichkeit des Vor-Ort-Verkaufs an Kund:innen mit aktiver Bestellung bestehen.

Für potenzielle Gastgeber:innen — https://werde.marktschwaermer.de/

Kontakt: Fanny Schiel,

Dezentrale Nahversorgung aus dem Kasten

Ein Container als Verkaufsladen — in weiß oder nun neu auch aus Vollholz — gefüllt mit einem Komplettsortiment aus Food und Non-Food-Artikeln des täglichen Bedarfs ist der Grundstein bei Kistenkrämer. Ergänzt wird das Angebot durch ein großes regionalen Sortiment mit Waren aus einem Umkreis von ca. 40 km. Das Prinzip des KistenKrämers basiert auf Selbstbedienung der Endkund:innen, digitalen Kassiersystemen und somit auf einem Einkaufserlebnis ohne anwesendes Personal.


Nach dem Motto “Gutes aus deiner Umgebung IST alles, was du täglich brauchst” wird dieses Konzept von Sachsen aus in ganz Deutschland ausgerollt. Geschäftsführer Christoph Mayer stammt aus Österreich und hat dort mit dem KastlGreissler schon gute Erfahrungen zur Realisierung einer dezentralen Nahversorgung gemacht. “Wir wollen leckere, regionale Lebensmittel in unserem Sortiment und somit die regionale Wertschöpfung am Hof erhöhen und der Anonymisierung von Lebensmitteln entgegenwirken”, führt Christoph Mayer aus.

Mit dem KistenKrämer als Franchise-System können Ladner:innen, Gastwirt:innen oder Quereinsteiger:innen mit geringen Investitions- und Operationskosten in die Selbstständigkeit starten. “Die Franchisenehmer haben sich vernetzt und tauschen regelmäßig ihre Erfahrungen aus und stehen den anderen helfend zur Seite“, berichtet Christoph Mayer begeistert. Wer übernimmt die Pionierarbeit in Sachsen?

Für potentielle KistenKrämer:innen — https://www.kistenkraemer.com/kraemerin-werden/#wie

Kontakt: Christoph Mayer,

Regionalmarketing-Akademie-Folge zum Nachschauen

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