AgiL stellt vor | Regiothek GmbH

Nicht nur in Sachsen ist das Thema der Regionalvermarktung in aller Munde. Überregional gibt es zahlreiche Regionalvermarktungsinitiativen mit vielfältigen und innovativen Ansätzen. Wir wollen über den Tellerrand blicken und von diesen Initiativen lernen. Daher stellen wir regelmäßig erfolgreiche Kooperationen und Initiativen zur Regionalvermarktung außerhalb Sachsens vor. Diesen Monat: Regiothek, eine Plattform für regionale Lebensmittel. Hierfür sprachen wir mit Alexander Treml, dem Mitbegründer der Plattform.

Regiothek
Liefernetzwerke werden durch die Regiothek sichtbar gemacht. (Bild: Regiothek)

Die Regiothek ermöglicht Verbraucher:innen, regionale Unternehmen der Lebensmittelbranche leicht zu finden. Zeitgleich erhalten Erzeuger:innen, Verarbeiter:innen, Einzelhändler:innen sowie Gastronom:innen mit der Regiothek einen Partner, der sie mit ins digitale Zeitalter nimmt. Ein Alleinstellungsmerkmal der Regiothek ist dabei die Darstellung der Lieferbeziehungen: von wo beziehen Produzent:innen ihre Rohwaren? Wo lassen Landwirt:innen ihre Produkte verarbeiten? Und wo können diese dann erworben werden?

Seit 2019 gibt es die Plattform in Niederbayern (rund um Passau) und schrittweise wird das Netzwerk im deutschsprachige Raum ausgebaut. Zudem entwickelt sich die Regiothek ständig weiter, so sind seit Juli 2023 auch Bestellungen direkt über das Portal möglich.

Was gab den Impuls zur Gründung der Initiative?

Während meiner Zeit als Informatikstudent an der Universität Passau hatte ich einen Nebenjob in einer regionalen Bio-Bäckerei. Diese Kombination – tiefes Verständnis für Digitalisierung einerseits und direkte Einblicke in die Lebensmittelbranche andererseits – führte zur Gründungsidee der Regiothek. Mein Hauptziel war es, die Wertschöpfung von regionalen Lebensmittelbetrieben mittels Digitalisierung und Transparenz zu steigern.

Welchen Stellenwert hat Regionalität in Ihrem Handeln?

Regionalität steht für uns als Regiothek GmbH im Mittelpunkt, wie der Name verrät. Wir legen großen Wert darauf, dass Regionalität ein Gesicht bekommt. Das bedeutet, dass wir nicht nur regionale Lebensmittel bei den Endverbraucher:innen bewerben und deren Vermarktung zum beispiel mittels der B2B-Plattform fördern. Wir stellen auch die Lieferbeziehungen zwischen den Betrieben auf der Plattform auf einer Landkarte dar, sodass diese für alle nachvollziehbar sind. Für uns umfasst Regionalität nicht nur den räumlichen Bezug, sondern auch Aspekte wie Bezug, Verarbeitung und Vertrieb.

Wo sehen Sie Ihre Initiative in den nächsten Jahren?

Seit unserem Markteintritt im Jahr 2019 haben wir stetig wachsende Erfolge und positive Rückmeldungen erhalten. Dazu zählen auch Innovations- und Gründerpreise auf bundes- und EU-Ebene. Langfristig sehen wir die Regiothek als eine europaweite Plattform für regionales Essen. Wir sind uns der Herausforderungen bewusst, insbesondere in einer Branche, die aktuell Schwierigkeiten hat. Aber die zahlreichen zufriedenen Kund:innen (Betriebe entlang der gesamten Lebensmittelkette) und unsere erfolgreichen Projekte mit Kommunen, Wirtschaftsunternehmen und Forschungsinitiativen geben uns viel Optimismus für die Zukunft.

Welche Tipps geben Sie anderen Akteur:innen mit?

Basierend auf unseren  Erfahrung würde ich anderen Akteuren folgende Ratschläge geben:

Bleiben Sie Ihrem Konzept und Ihren Überzeugungen treu. Und: Kommen Sie so schnell wie möglich auf den Markt und sammeln Sie Feedback. Dieses Feedback ist entscheidend, um sich kontinuierlich zu verbessern und den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe gerecht zu werden.


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