Regional auch groß gedacht: Fachexkursion zu Naturkost Erfurt

Lagerbesichtigung bei Naturkost Erfurt am 21.09. (Foto: Antonia Bätzold)

Großhandel – Ist hier regionales Arbeiten überhaupt möglich? Diese Frage konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AgiL-Fachexkursion, die am 21.09. stattfand, ganz klar mit „Ja“ beantworten. Gastgeber war die Naturkost Erfurt GmbH (NKE), mit Spezialisierung auf biologisch erzeugte Lebensmittel aus der Region. Die Teilnehmer:innen kamen dabei aus ganz Sachsen. Der Shuttle-Service von AgiL ab Leipzig sowie ab Dresden wurde dankend angenommen. Bereits die Fahrtzeit wurde intensiv genutzt, um Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu vertiefen.

Zu Gast bei Naturkost Erfurt

Gegen 13 Uhr empfing Claas Homeyer, Leiter Vertrieb, die Exkursionsgruppe herzlich bei Naturkost Erfurt. Bei der Vorstellung des Gastgebers wird schnell klar, dass der persönliche Kontakt zu Lieferant:innen und Kund:innen groß geschrieben wird. Wann immer möglich, wird auf Regionalität gesetzt; ca. 1000 Artikel des 2003 gegründeten Vollsortimenters werden aus der Region bezogen, größtenteils aus Sachsen.

Die Teilnehmenden, die vorwiegend aus dem Bereich Erzeugung stammten, konnten ihre Fragen direkt loswerden. Sie interessierten sich vor allem für die spezifischen Anforderungen, die vom Großhandel an die regionalen Erzeugerbetriebe gestellt werden und welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit für Sie bestehen. „Sich persönlich zu kennen ermöglicht individuell über Abnahmemengen zu sprechen, die nicht streng definiert sind. Das erleichtert den Einstieg enorm“, so der Tenor des NKE-Teams.

Wer kann das besser beschreiben als ein langjähriger Lieferant bzw. Kunde wie der Hof Mahlitzsch, der Nahe Dresden angesiedelt ist. So gab Philipp Elger einen weiteren Impuls zur Diskussion. Der Praxispartner konnte anschaulich vermitteln, welche Hürden gemeistert werden müssen beim regionalen Vertrieb, aber eben auch, welche Chancen sich bieten.

Volle Regale, viel Umschlag

Besonders spannend war die Besichtigung des Lagers. Es ging vorbei an Regalen voller Nudeln, Konserven, Milchprodukten bis hin zu frischem Obst & Gemüse usw. Der Betrieb stand natürlich nicht still, immer wieder treffen die Teilnehmenden auf Mitarbeiter, die gerade Regale auffüllen oder eine Bestellung konfektionieren. Das Herzstück des Betriebs ist der Bereich mit den Laderampen. Was am heutigen Tag bis 12 Uhr bestellt wird, wird morgen ausgeliefert. Auch bei der Führung gab es ausreichend Zeit für Austausch und Fragen, die der langjährige Mitarbeiter Jan Schürmann, Leiter Einkauf gerne beantwortete.

Auch das Catering bewies, dass regionales Arbeiten möglich ist: So wurden ausschließlich bio-regionale Snacks und Getränke gereicht. Das war auch nötig, mussten die Teilnehmenden doch um 16 Uhr in die Busse steigen und den Heimweg antreten. Für viele wird es nicht der letzte Kontakt mit Naturkost Erfurt gewesen sein – oder zu AgiL.

Spaziergang entlang der Wertschöpfungskette

Die nächste Gelegenheit dafür bot sich schon am 06.10., diesmal am zweiten Standort von Naturkost Erfurt in Schkeuditz. Biokreis, der Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung lud ein zu einem „Spaziergang entlang der Wertschöpfungskette“. An insgesamt 9 Stationen hieß es in lockerer Atmosphäre beispielsweise „Sprich mit dem Landwirt – wie schaffe ich meine regionale Wertschöpfungskette“. Diese Veranstaltung war Teil des Projekts „Wertschöpfungsketten für den Bio-Fachhandel (Ost)“, gefördert vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL), initiiert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Weitere Veranstaltungen von AgiL erwarten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer.