„Ethisch – Regional – Exklusiv“, die Weideschuss.Bio GmbH

Seit August stellen wir Ihnen jeden Monat ein Best Practice Beispiel für spannende, exemplarische Kooperationsprojekte entlang von regionalen Wertschöpfungsketten der Land- und Ernährungswirtschaft vor. Die Beispiele stammen zunächst bewusst aus anderen Bundesländern Deutschlands und sollen als Inspiration für Akteur:innen aus Sachsen dienen.

Diesen Monat: „Ethisch – Regional – Exklusiv“, die Weideschuss.Bio GmbH aus Wiggensbach im Oberallgäu. Unsere Fragen hat uns das Gesellschafter-Team beantwortet.

Das Projekt präsentiert aich auf Messen (Bild: Weideschuss.Bio GmbH)

Unter dem Motto „Milch und Fleisch gehören zusammen“ haben sich mehrere Allgäuer Bio-Betriebe und ein Bio-Spitzenkoch zusammengeschlossen und die Weideschuss.Bio GmbH gegründet. Weiblich geborene Kälber, die nicht für die Nachzucht geeignet sind sowie männliche Kälber werden ammengebundenen aufgezogen und anschließend schonend auf der Weide gemästet. Die Schlachtung erfolgt tierwohlorientiert mittels Weideschuss, und damit so stressfrei wie möglich für die Tiere. Bevor das Fleisch unter anderem zu hochqualitativen, küchenfertigen Gerichten im Glas verarbeitet wird, erfolgen Zerlegung und Reifung in einer nahegelegenen Schlachtstätte. Die Kälber stammen dabei von den Bio-Betrieben, welche die Schaukäserei Wiggensbach mit Milch beliefern. Vermarktet werden die exklusiven Produkte über verschiedene Kanäle direkt an die Kundinnen und Kunden, über den Bio-Fachhandel oder über die gehobene Gastronomie und Hotellerie.?

Was gab den Impuls zur Gründung der Initiative?

Das Vorhaben wurde angestoßen durch die Initiative der Ökomodellregion Oberallgäu, welche unter dem Motto „Allgäuer Milch und Fleisch“ gehören zusammen Allgäuer Akteure an einen Tisch gebracht haben. Daraus sind einige Projekte entstanden, unter anderem das Weideschuss.Bio Projekt. Die Gründer haben sich dort kennengelernt.

Welchen Stellenwert hat Regionalität in Ihrem Handeln?

Regionalität hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Nicht nur die Tiere stammen bei uns aus dem Allgäu. Wir versuchen möglichst alle Zutaten aus der Region zu beziehen. Gerade im Gemüsebereich ist zum Beispiel der Grasserhof ein wichtiger Partner für uns geworden. Neben unseren Glasprodukten haben wir auch Würste im Angebot. Hier arbeiten wir mit handwerklichen Bio-Metzgereien vor Ort zusammen, die aus unserem Fleisch leckere Würste und Salamis herstellen.

Wo sehen Sie Weideschuss.Bio in den nächsten Jahren?

Wir konnten im September neue Betriebsräume beziehen, in welchen wir voraussichtlich ab Januar 2024 produzieren können. Neben dem weiteren Ausbau unserer vorhandenen Absatzkanäle im Bio-Fachhandel und in der Region möchten wir die Zusammenarbeit mit der Gastronomie weiter ausbauen. Weiterhin soll für Direktvermarkter und kleine Vermarkter in der Region Lohnverarbeitung durchgeführt werden. Dies soll unsere regionalen Kollegen in  der Ganztierverwertung unterstützen. Langfristig hoffen wir, dass mit unseren Produkten einen nachhaltigen Beitrag für sinnvollen Fleischkonsum leisten können, auch wenn hier noch sehr viel Aufklärungsarbeit beim Verbraucher notwendig ist.

Welche Tipps geben Sie anderen Akteur:innen mit?

Grundsätzlich gilt es: Miteinander, nicht gegeneinander. Nur wenn alle an einem gemeinsamen Strang ziehen, können neuartige Wege zum Erfolg führen.


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