Landwirtschaftsbetrieb mit Transformationspotential vergibt Abschlussarbeiten

Mit Unterstützung der AgiL vergibt die Agrargenossenschaft „Wesenitztal“ Dürröhrsdorf e.G. Themen für Abschlussarbeiten (offen für alle Fachrichtungen und Abschlüsse). Dabei besteht die Möglichkeit eigene Ideen einzubringen.

Studierenden wird hiermit die Chance gegeben, Einblicke in die betriebsindividuellen Herausforderungen eines Agrarbetriebes zu bekommen und eine selbstgewählte Thematik zu bearbeiten. Dabei können Studierende schon während des Studiums zu wichtigen Impulsgeber:innen und Gestalter:innen der Transformation der Landwirtschaft werden. Begleitet wird dieser Prozess von einem ambitionierten jungen Betriebsleiter mit seinem transformationswilligen Team sowie der fachlichen Expertise der Wertschöpfungsketten-Berater:innen der AgiL und deren Partnerunternehmen.

Hintergrund

Die Agrargenossenschaft Wesenitztal e.G. ist ein LPG-Nachfolgebetrieb bei Dresden mit entsprechend typischer Strukturierung. Zum Betrieb gehören 40 Mitarbeitende, Flächen von über 1300 ha mit Acker- und Grünlandwirtschaft, 500 Milchkühe sowie eine Großküche für die Außerhausverpflegung.

Herausforderungen und Nachhaltigkeit

Angesichts der aufeinanderfolgenden Krisen und Preisvolatilitäten möchte der Betrieb weltmarktunabhängiger werden, um weiterhin wirtschaftlich bestehen zu können. Ein großes Anliegen ist die Steigerung der Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Daher wird seit einigen Jahren im Ackerbau bereits nach den Idealen der regenerativen Landwirtschaft gearbeitet, was einen großen Fokus auf die Bodengesundheit mit sich bringt. Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und mineralischer Dünger konnte dadurch bereits reduziert werden.

Die AgiL unterstützt den Agrarbetrieb dabei, regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen und zu etablieren. Der Prozess, hin zu einem höheren Grad an Nachhaltigkeit im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinne, wird derzeit durch eine Nachhaltigkeitsanalyse des Deutschen Instituts für Nachhaltige Agrarkultur (DINAK) überprüft und bewertet.

Vision und Betriebsziele

Der Landwirtschaftsbetrieb möchte sich umfangreich entwickeln und diversifizieren sowie eine Direktvermarktung aufbauen. Die Kapazität der Großküche soll mehr als verdoppelt werden und ein Hofladen soll entstehen, um die im Betrieb eigens hergestellten Produkte direkt an den Endkunden verkaufen zu können. Zur Verarbeitung der Milch und des Fleisches soll eine Molkerei, eine Schlachtstätte sowie eine Fleischerei errichtet werden. Damit soll ein großer Teil der Wertschöpfungskette direkt in den Betrieb integriert und regionale Lebensmittel erzeugt werden.

Darüber hinaus könnten neue Produktpaletten erschlossen werden, um die Fruchtfolge im Ackerbau sowie die Tierhaltung zu diversifizieren. Hierbei kann auch das vegane Sortiment eine Rolle spielen, wenn beispielsweise durch Hülsenfrüchte die Fruchtfolge erweitert wird.

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Konzepte, die Landwirtschaft für den Verbraucher erlebbar machen, sollen neue Wege in der Landwirtschaft aufgezeigt werden. Der nahe Tourismus der Sächsischen Schweiz soll durch Angebote auf dem Betrieb (gläserne Landwirtschaft, Erlebnisbauernhof) eingebunden werden.

Eine CO2-neutrale Produktion, Steigerung des Tierwohls sowie der Verzicht auf Chemischen Pflanzenschutz und mineralische Dünger werden angestrebt. Damit möchte der Landwirtschaftsbetrieb Pionierarbeit für eine zukunftsfähige Landwirtschaft leisten, diese erlebbar machen und damit langfristig attraktive Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung schaffen.

Themen für Abschlussarbeiten

Die genannten Themenvorschläge sind als Inspiration zu verstehen und eigene Ideen sind sehr gerne gesehen!

Entwicklung eines Gesamtmarketingkonzeptes (Marktforschung)
  • Definition der Produkte und Zielgruppen
  • Marktanalyse
  • Auswahl von Kommunikationselementen/-strategien etc.
  • Potentialanalyse alternativer Finanzierungsinstrumente (z.B. Crowdfunding)
Aufbau eines Betriebsentwicklungsplanes (Betriebswirtschaft)
  • Potentiale der Regionalvermarktung: Eine Agrargenossenschaft krisenfest aufstellen und weltmarktunabhängiger machen
  • Aufbau einer Direktvermarktung Entwicklung von Hofladenszenarien (auf dem Hof, in Dresden…)
Wirtschaftlichkeitsberechnungen
  • Ein Neubau ist in Planung mit Hofladen und Großküche, für die Außerhausverpflegung und Erlebnisgastronomie, in der Produkte aus dem Landwirtschaftsbetrieb verarbeitet werden. Im Keller soll eine Molkerei entstehen. Nebenan eine Schlachtstätte mit Fleischverarbeitung. In der oberen Etage sollen sich Büros und Veranstaltungsräume befinden.
  • Diese Vision sollte durch betriebswirtschaftliche Wirtschaftlichkeitsrechnungen unterlegt werden.
Weitere Themen
  • Synergien von Tourismus und Landwirtschaft (z.B. Direktvermarktung und Gastronomie)
  • Erlebnislandwirtschaft (Konzeptentwicklung, Potentialanalyse)
  • Gläserner Hof / Gläserne Schlachtung
  • Zukunftsfähige Schlachtung und Fleischvermarktung
  • Veganes Segment in der Direktvermarktung

Wir konnten Dein Interesse wecken?

Dann melde dich für ein unverbindliches Erstgespräch bei dem Vorstandsvorsitzenden der Agrargenossenschaft „Wesenitztal“ Dürröhrsdorf e.G. Rainer Weise. Bei entsprechender Eignung ist eine längerfristige Zusammenarbeit der Absolvent:innen mit der Agrargenossenschaft vorstellbar. Im Bereich der Direktvermarktung soll dazu in absehbarer Zeit eine Stelle geschaffen werden.

Kontakt

Agrargenossenschaft „Wesenitztal“ Dürrröhrsdorf e.G.
Porschendorfer Str. 8, 01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach  
Ansprechpartner: Rainer Weise (Vorstandsvorsitzender)
Telefon: 0350 26 98 40
E-Mail: info@ag-wesenitztal.de

Ansprechperson bei AgiL: Ludwig Stephan
E-Mail: l.stephan@agilsachsen.de


Sie wollen mehr über die Projekte der AgiL erfahren? Dann schauen Sie in unsere aktuellen Beiträge rein oder abonnieren Sie unseren Newsletter!